Back to school – diesmal richtig
Jusos im Gespräch mit Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz – Schulchaos in Baden-Württemberg geht in die nächste Runde
Am Mittwoch wurde von der Ministerpräsidentenkonferenz bekannt gegeben, dass die Länder eigenständig über die schrittweisen Schulöffnungen verfügen können. Kultusministerin Susanne Eisenmann hat für Baden-Württemberg den 22. Februar als Startdatum für eine schrittweise Öffnung benannt.
Die Jugendorganisation der Südwest-SPD hat zu diesen Beschlüssen in einem Livestream auf Instagram mit dem Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, diskutiert.
“Schulöffnungen sind immer mit einem gewissen Risiko verbunden”, betont die stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Annalena Wirth. “Es ist aber richtig, dass Schulen jetzt die oberste Priorität genießen. Das war in den vergangenen Monaten leider nicht immer der Fall.”
Für umso mehr Irritationen habe es gesorgt, dass sich die Ministerpräsident:innen und die Kanzlerin nicht auf einen langfristigen Plan für die Schulöffnungen einigen konnten. “Wir brauchen für die kommenden Wochen und Monate einen Plan, ab welcher Inzidenz weitere Klassen in den Präsenzunterricht zurückkehren dürfen – und ab welchen Werten wir wieder auf Distanzunterricht umstellen müssen”, fordert Dario Schramm. Nur durch entsprechende bundesweite Regelungen könnte einheitlich gehandelt und zugleich auf die regionalen Unterschiede eingegangen werden. “Es braucht klare Leitlinien, um dann auf Ebene der Landkreise zu entscheiden”, sind sich Wirth und Schramm einig.
Dass die Länder nun selbstständig über weitere Schulöffnungen entscheiden könnten, sei fatal, gerade in Baden-Württemberg. Weiterhin fehlten in vielen Teilen Luftfilter, FFP2-Masken und Schnelltests. “Wir haben eine Kultusministerin, die mehr im Wahlkampf als in der Pandemiepolitik aktiv ist, gerne mal Pressekonferenzen ignoriert und sich wenig zielführend öffentlich positioniert. Hier hätten verbindliche Regeln Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte vor Eisenmann geschützt”, resümiert Wirth.
Von der Politik wünscht sich der Generalsekretär der Bundeschülerkonferenz aber genau das: mehr Gehör gerade für Schüler*innen. Schramm fordert: “Die Betroffenen selbst werden kaum gefragt, mit welchen Probleme sie aktuell konfrontiert sind und welche Lösungen sie vorschlagen. Schüler*Innenvertretungen sollten von der Politik viel stärker in die Beratungen einbezogen werden.”
Hierzu zählten auch die Abschlussklassen, die in den nächsten Wochen Planungssicherheit und bestmögliche Bedingungen für die Vorbereitung bräuchten. “Es ist deshalb folgerichtig, dass auch die Abschlussklassen nun in den Wechselbetrieb zurückkehren”, findet die stellv. Landesvorsitzende Wirth.