Südwest-Jusos fordern Impfpflicht – für alle
Die Corona-Lage in Deutschland ist dramatisch. Ständig werden neue Höchststände bei der Sieben-Tage-Inzidenz erreicht, zuletzt kletterte sie auf knapp 400.
Die Jusos Baden-Württemberg fordern die Landes- und Bundesregierung deshalb auf, endlich entschlossen zu handeln. „Wir brauchen eine allgemeine Impfpflicht“, sagt Juso-Landeschefin Lara Herter mit Blick auf die niedrige Impfquote. Auf Freiwilligkeit zu setzen, reiche leider nicht aus.
68% der Gesamtbevölkerung sind aktuell vollständig geimpft, Baden-Württemberg liegt im Ranking weit hinten, nur vier Bundesländer schneiden schlechter ab.
Maßnahmen wie die Schließung der Gastronomie und des Einzelhandels seien dagegen nicht vertretbar. „Wir müssen alles dafür tun, insbesondere die Schulen offen zu halten“, appelliert Herter. Solo-Selbständige, Studierende und Schüler:innen dürften nicht wieder massiv eingeschränkt werden.
„Zahlreiche Intensivstationen, gerade im Süden und Osten Deutschlands, sind am Limit. Das Pflegepersonal nach anderthalb Jahren Pandemie ausgelaugt. Wir müssen jetzt abwägen: Tausende weitere Tote, ein überfordertes Gesundheitssystem – oder eine Impfpflicht. Unsere Haltung dazu ist klar“, führt Herter aus.
Die Südwest-Jusos widersprechen damit auch einigen SPD-Politiker:innen wie Außenminister Heiko Maas. „Dass Mitglieder der Bundesregierung eine allgemeine Impfpflicht immer noch ausschließen, ist komplett unverständlich.“
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte am Montag ebenfalls eine allgemeine Impfpflicht gefordert. Die Jusos stimmen Kretschmann zwar zu, aber: „Wer die Impfpflicht will, muss auch die Voraussetzungen dafür schaffen. Die Landesregierung muss also schnellstmöglich in ganz Baden-Württemberg die Impfzentren wieder öffnen“, meint die Juso-Landesvorsitzende.