Jusos Baden-Württemberg rufen zu WM-Boykott auf
Am kommenden Sonntag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer – das größte Sportereignis der Welt. Kommt sonst zu dieser Zeit WM-Fieber auf, ist die Vorfreude in diesem Jahr getrübt: Schon die Vergabe ans Gastgeberland Katar ließ Korruptionsvorwürfe aufkommen, es sollen Bestechungsgelder in Millionenhöhe geflossen sein.
Wiederholt wurden massive Menschenrechtsverstöße in dem Emirat bekannt, beispielsweise unwürdige Arbeitsbedingungen für Gastarbeiter*innen beim Bau der Stadien. Mehrere hundert Arbeiter*innen sollen dabei zu Tode gekommen sein.
Für die Südwest-Jusos nur eine kurze Aufzählung von Gründen, die Weltmeisterschaft zu boykottieren. Spätestens durch die homofeindlichen Äußerungen des WM-Botschafters und ehemaligen katarischen Nationalspielers Khalid Salman werde deutlich, dass der internationale Fußballverband FIFA eine fatale Fehlentscheidung getroffen habe. Salman hatte im Rahmen eines ZDF-Interviews Homosexualität als „geistigen Schaden“ bezeichnet.
„Sport ist politisch. Die FIFA versucht zwar krampfhaft, davon abzulenken, doch das macht es nur peinlicher. Die enorme Diskriminierung von Frauen und queeren Menschen, die Ausbeutung von Gastarbeiter*innen in Katar dürfen wir nicht schulterzuckend hinnehmen“, kommentiert Juso-Landeschefin Lara Herter und ergänzt: „Ja, es ist bitter, als Fußballfan die Turniere einfach nicht anzuschauen. Aber es ist wichtiger denn je, ein Zeichen zu setzen. Als Jusos sagen wir: Weihnachtsmarkt statt Weltmeisterschaft. Den Fernseher ausschalten, Public Viewings absagen, Merch wie T-Shirts im Regal liegen lassen. Diese WM gehört boykottiert!“