„Diese Pläne machen den Lehrberuf unattraktiver“ – Jusos kritisieren Schopper scharf
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper will für Lehrkräfte das Recht auf Teilzeit beschneiden. Statt wie bisher unkomplizierte Verfahren bei der Genehmigung von Teilzeit zu erlauben, muss künftig damit gerechnet werden, dass Lehrkräfte, die weniger als 75% arbeiten wollen, genaueste Begründungen vorlegen müssen.
Die Südwest-Jusos kritisieren diese Änderung scharf und fordern die Landesregierung auf, die Teilzeitregelungen nicht zu verändern. „Gerade für junge Lehrkräfte ist es attraktiv in Teilzeit in der Schule zu arbeiten. Das macht niemand aus Faulheit, sondern hat verschiedenste Gründe und sollte nicht von Frau Schopper dämonisiert werden“, sagt Juso-Landeschefin Lara Herter. „Den Lehrkräftemangel bekommt man mit einem attraktiven Studium und guten Arbeitsbedingungen in den Griff, nicht in dem man die aktuellen Lehrkräfte zu mehr Arbeit verdonnert. Die Pläne machen den Lehrberuf unattraktiver“, so Herter weiter.
Auch die Einschränkungen von Sabbaticals kritisiert der SPD-Nachwuchs im Land. So sollen Lehrkräfte in Zukunft erst nach fünf Jahren im Dienst ein Sabbatjahr nehmen dürfen. „Für Referendar*innen bedeuten Schoppers Pläne deutlich mehr Stress in der Ausbildung, die jetzt schon sehr anspruchsvoll ist“, kommentiert Martin Wenger, stellvertretender Juso-Landesvorsitzender, die Pläne, eine Wochenstunde im zweiten Ausbildungsjahr mehr Unterricht einzufügen.
„Frau Schopper zeigt ein Verständnis von Arbeit aus dem letzten Jahrhundert. So bekämpft man nicht den Lehrkräftemangel, sondern verschreckt potenzielle Lehramtsstudierende und junge Lehrkräfte und verschärft diesen viel mehr“, so Wenger weiter. „Unter grün-schwarz macht es keinen Spaß, eine junge Lehrkraft zu sein.“