Jusos Baden-Württemberg kritisieren Kretschmann für Verzögerungstaktik in der Bildungspolitik
Die Jusos in Baden-Württemberg kritisieren den Vorschlag der grün-schwarzen Landesregierung, ein Bürgerforum zu einer möglichen Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium einzusetzen. „Statt den Weg schnell freizumachen für die Wahlfreiheit von G8 oder G9 am Gymnasium, spielt Kretschmann aus Angst um seine Koalition auf Zeit“, kommentiert Lara Herter, Landesvorsitzende der Südwest-Jusos, den Vorschlag des grünen Ministerpräsidenten.
„Kretschmann und Kultusministerin Schopper zaubern das Bürgerforum aus dem Hut, weil sie merken, dass sie die öffentliche Stimmung pro neunjähriges Gymnasium nicht länger ignorieren können. Gleichzeitig sind die Grünen im Land nicht bereit, ihre Position zu G8 endlich zu überdenken und spielen daher auf Zeit“, ergänzt Martin Wenger, stellvertretender Landesvorsitzender des SPD-Nachwuchs. „Die Argumente für und wider die Wahlfreiheit liegen auf dem Tisch. Diese Verzögerungstaktik geht zulasten tausender Schüler*innen, die sich mehr Zeit zum Lernen wünschen.“
Ein Dorn im Auge ist den Jusos dabei auch der Umgang Kretschmanns mit dem Instrument Bürgerforum. „Es schwächt die repräsentative Demokratie und fördert Politikverdrossenheit, wenn Bürger*innenbeteiligung als Machtinstrument missbraucht wird, um unliebsame Debatten auf den St. Nimmerleinstag zu verschieben. Herr Kretschmann sollte sich keiner Illusion hingeben, dass dies nicht durchschaut wird. So ein Verhalten schwächt das Vertrauen in die Demokratie und erweist ihr damit einen Bärendienst“, so Lara Herter abschließend.