Pressemitteilung der Jusos Baden-Württemberg zu den Ergebnissen der PISA-Studie
Veröffentlicht von Jusos Baden-Württemberg am
In der am Dienstag veröffentlichten PISA-Studie der OECD schneidet Deutschland noch schlechter ab als in den vergangenen Jahren. Die Jusos Baden-Württemberg sehen darin die Folgen eines kaputtgesparten Bildungssystems.
„Die PISA-Ergebnisse zeigen klar, dass unser Bildungssystem in Baden-Württemberg einen Großteil der Kinder und Jugendlichen im Stich lässt,” bemängelt Giuliana Ioannidis, Landesvorsitzende der Jusos Baden-Württemberg. Noch immer hängt der Bildungserfolg von Schüler*innen zu einem nicht unerheblichen Teil vom sozialen Status ihrer Eltern ab. “Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung erkennt, dass Bildung der Weg zur Teilhabe und einem besseren Leben für alle ist. Bildung muss inklusiv, vielfältig und allen Schüler*innen zugänglich sein,“ so die Landesvorsitzende.
Aus der PISA-Studie lasse sich auch herauslesen, dass die Ergebnisse eng mit dem akuten Lehrkräftemangel verknüpft sind. Für die Jusos Baden-Württemberg ist klar, es braucht mehr Wertschätzung für den Beruf im Ländle. Mit peinlichen Werbekampagnen und Entlassungen von Lehrkräften über die Sommerferien schaffe die Landesregierung hier allerdings genau das Gegenteil.
Weil die katastrophalen Ergebnisse nicht nur für Baden-Württemberg gelten, sieht Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Gründe dafür an ganz anderer Stelle. Der Einfluss der Politik sei begrenzt, denn ob Eltern ihren Kindern vorlesen oder nicht, stehe nicht in der Macht der Politiker*innen. “Die Verantwortung für diese Bildungskrise als Ministerpräsident einfach so von sich zu weisen und den Eltern zuzuschieben ist nicht nur absolut peinlich, sondern scheint leider das Markenzeichen der grün-schwarzen Landesregierung zu sein”, kritisiert Ioannidis.
Auch die Resistenz der Landesregierung sich gesellschaftlichen und digitalen Entwicklungen anzupassen, kritisiert die Jugendorganisation der SPD im Land. „Die Welt verändert sich rasant, und unser Bildungssystem hinkt hinterher. Wir müssen die Digitalisierung als Chance begreifen, um Lernen neu zu gestalten,” führt Felix Fuchs als stellvertretender Landesvorsitzender und Zuständiger für Bildungspolitik weiter aus.
Die PISA-Studie zeigt, dass viele Schüler*innen insbesondere in naturwissenschaftlichen
Fächern zurückfallen. Das liege aus Sicht der Jusos auch daran, dass lange versäumt wurde,
moderne Lehrmethoden und Technologien zu integrieren. „Wir müssen endlich wegkommen
von dem Frontalunterricht im 45-Minuten-Takt und uns trauen neue Konzepte zu testen. Die
Landesregierung muss hier dringend handeln und in eine zukunftsorientierte Bildung
investieren, die Kreativität und kritisches Denken fördert. Gerade in Zeiten, in denen die
extremen Meinungen immer lauter werden, brauchen wir eine Bildungspolitik, die sich den
gesellschaftlichen Problemen stellt,” erläutert Fuchs