Jusos Baden-Württemberg zeigen sich bestürzt über Angriff in Mannheim
Veröffentlicht von Jusos Baden-Württemberg am
Die Jusos Baden-Württemberg sind
bestürzt und fassungslos über den Angriff vom vergangenen Freitag in Mannheim,
in dessen Folge ein Polizeibeamter seinen dort erlittenen Verletzungen erlegen
ist. Der junge Polizist Rouven L. wollte einen Mitbürger schützen, für diese
Courage und seinen Einsatz für die Gesellschaft musste er sein Leben lassen.
„Der Familie und dem persönlichen Umfeld des in Mannheim getöteten
Polizeibeamten sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. Wir verurteilen
diese Tat auf das Schärfste. Hass und Gewalt haben in unserer Gesellschaft
keinen Platz“, so Giuliana Ioannidis, Landesvorsitzende der Jusos
Baden-Württemberg zum Messerangriff.
Assad Hussain, stellvertretender
Landesvorsitzender der Jusos Baden-Württemberg und im Landesvorstand zuständig
für den Bereich Justiz fügt hinzu: „Unser Rechtsstaat verfügt über die
notwendigen rechtlichen Mittel, diese Tat zu verfolgen und angemessen zu
ahnden. Forderungen nach vermehrten Waffen-Verbotszonen und willkürlichen
Abschiebungen sind vorschnell und nicht hilfreich. Da mittlerweile klare
Hinweise auf ein islamistisches Motiv vorliegen, hat der Generalbundesanwalt
die Ermittlungen übernommen. Wir bitten die politischen Akteure die
Ermittlungsergebnisse abzuwarten und halten eine ernsthafte Debatte über die
Bedrohung des islamistischen Extremismus für notwendig – jedoch ohne die vielen
Muslim*innen in unserem Land zu diskreditieren, die Teil unserer Gesellschaft
sind. Die AfD verschweigt bewusst, dass sowohl die Ersthelferin am Tatort als auch
der Polizist, der den Täter stoppte, muslimischen Glaubens sind. Eine
trennscharfe Unterscheidung zwischen Religion und Extremismus muss sowohl
politisch als auch gesellschaftlich möglich sein – dafür machen wir Jusos uns
auch weiterhin stark“.
Schon kurz nach der Tat wurde von
Akteur*innen des konservativen und rechten Parteienspektrums versucht, die Tat
für ihre politischen Ziele zu missbrauchen. Die Junge Union Mannheim definierte
die Tat bereits wenige Stunden danach als „islamistischen Angriff“, ohne derlei
Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden abzuwarten. Zu den Spekulationen über das
Motiv und die Hintergründe der Tat erklärt Louis Renz, stellvertretender
Landesvorsitzender der Jusos Baden-Württemberg und im Landesvorstand zuständig
für Inneres: „Dass die AfD diese schreckliche Tat instrumentalisiert, um
rassistische und islamfeindliche Ressentiments zu schüren, ist nicht nur wenig
überraschend, sondern auch ein Zeichen des mangelnden Respekts gegenüber den
Opfern des Angriffs und ihren Angehörigen, sowie der demokratischen Debatte
nicht würdig. Umso wichtiger ist es, dass die demokratischen Kräfte in unserer
Gesellschaft Angriffe wie diesen mit der gebührenden Pietät und Nüchternheit
behandeln, keine voreiligen Schlüsse ziehen und ihn nicht für ihre Zwecke
missbrauchen.“