Bye bye 49-Euro-Ticket?!
Ein Kommentar von Marius Kipfmüller (KV Lörrach).
Die Bundesländer reklamieren, der Bund spant den Gürtel kürzer und teurer soll das 49 Euro-Ticket werden. So ist der aktuelle Plan aufgrund der Haushaltseinigungen der Ampel-Koalition.
Das 49-Euro-Ticket kam als Nachfolger des 9-Euro-Tickets im Sommer 2022 auf dem Markt. Mit 49-Euro im Monat konnten nun Menschen durch ganz Deutschland fahren, ohne überteuerte Zonen oder Tarifbund-Tickets lösen zu müssen. Es war ganz einfach in den Bus oder die Bahn einsteigen. Dieses Ticket zeigte ganz klar: bei geringeren Preisen steigen die Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel um.
Vor allem der positive Umweltaspekt darf hierbei nicht vergessen werden: mehr Menschen in Bahn und Bus bedeutet weniger im Auto. Also weniger Menschen, die mit Treibhausgasen die Luft verschmutzen oder im Stau stehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt und Mittel für den Erfolg war der Preis mit 49 Euro im Monat einfach Bahnfahren, preislich ist das gerade noch so erschwinglich, zumal es für junge Menschen das Jugendticket für 30,42 Euro im Monat gibt (immerhin eine positive Entscheidung der schwarz-schwarzen Landesregierung). Mobilität ist in unserer Gesellschaft zu einem Grundrecht geworden, es muss allen möglich sein von A nach B schnell, einfach und sicher unterwegs zu sein. Natürlich ist dann hier der Preis bei Menschen aus dem Niedriglohnsektor und Sozialempfänger*innen dennoch teuer, allerdings ist dieses Monatsticket deutlich günstiger und bietet mehr Vorteile wie davor.
Der Erfolg des 49-Euro-Tickets zeigte sich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch: 7 Prozent mehr Fahrgäste im Linienverkehr, also fast 10,9 Milliarden Passagiere.
Nun möchte die Bundesregierung zusammen mit den Ländern dieses Ticket teurer machen, wie teuer ist noch offen. Mit jedem Euro, den dieses Ticket teurer werden würde, wird sich der positive Aspekt verkleinern. Anstatt dieses Geld in günstige Fahrpreise zu stecken, fordert die FDP mehr Investitionen in den Straßenbau. Genau die Partei, die für die Schuldenbremse ist – hingegen jeglichen Wirtschafts- und Sozialverbänden. Hingegen jeglichen anderen europäischen und weltweiten Ländern, welche aktuelle ihre Schulden erhöhen, um neue Investitionen zu täten.
Allerdings müssen wir als Jusos nicht nur auf die FDP zeigen, im Wahlkampf 2021 forderte die SPD ein 365-Euro-Ticket. Mit einer Preiserhöhung werden wir von unserem damaligen Wahlkampfversprechen, für dass sich hauptsächlich wir Jusos eingesetzt haben, uns weitentfernen.