Jusos Baden-Württemberg fordern Wahlfreiheit am Gymnasium
Die Jusos in Baden-Württemberg fordern die grün-schwarze Landesregierung auf, schnellstmöglich die Wahlfreiheit am Gymnasium einzuführen. „Die Schulen sollen zum Schuljahr 2024/25 selbst entscheiden dürfen, ob ein acht- oder neunjähriger Weg zum Abitur vor Ort angeboten werden soll“, so Lara Herter, Landesvorsitzende der Südwest-Jusos. „Wir brauchen mehr G9-Gymnasien in Baden-Württemberg. Schüler*innen am Gymnasium benötigen mehr Zeit zum Lernen. Das Turboabitur setzt zu viele junge Menschen hohem Leistungsdruck aus und benachteiligt Schüler*innen aus ärmeren Verhältnissen, die sich Nachhilfeangebote oft nicht leisten können“, so Herter weiter.
„Bildung findet nicht nur in der Schule statt. Egal ob Jugendverbandsarbeit, Aktivsein im Sport- oder Musikverein – G9 ermöglicht mehr Engagement und Entwicklung außerhalb von Schulstrukturen“, ergänzt Martin Wenger, stellvertretender Juso-Landesvorsitzender. „Die Abkehr vom Turboabitur schafft mehr Raum zur Persönlichkeitsentwicklung.“
Dabei kritisieren die Südwest-Jusos die Blockadehaltung der Grünen Landtagsfraktion scharf. „Die Grünen unterstellen häufig, dass mit mehr G9 am allgemeinbildenden Gymnasium der Weg zum Abitur auf Gemeinschaftsschulen unattraktiv werde. Das offenbart ein problematisches Verständnis der Gemeinschaftsschule und wird dem guten Konzept der Gemeinschafsschule nicht gerecht“, kritisiert Lara Herter.
„Baden-Württemberg ist das einzige westdeutsche Bundesland, das verbissen an G8 festhält. Es ist ein Armutszeugnis der Grünen, dass sie ideologische Schuldebatten auf dem Rücken der baden-württembergischen Gymnasiast*innen austragen“, so Martin Wenger abschließend.